Wissenschaft und Industrie treiben derzeit die industrielle Produktion von Brennstoffzellen für Fahrzeuge voran. Zu diesem Zweck entsteht am ZSW in Ulm die Forschungsfabrik für Wasserstoff und Brennstoffzellen (HyFaB). In ihr entwickeln Fachleute die notwendigen Voraussetzungen und Prozesse für die Großserienproduktion.
HyFaB ist ein öffentliches Projekt bei dem Akteure aus der Nutzfahrzeug-/Automobil- und Brennstoffzellen-Zulieferindustrie sowie für Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau kontinuierlich einsteigen können. Der Bund sieht für die nächsten Jahre eine Projektförderung zur Produktions- und Prozessforschung unter Industriebeteiligung von bis zu 30 Millionen Euro vor. Außer dem ZSW sind noch das Fraunhofer ISE aus Freiburg und die Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) am HyFaB-Projekt beteiligt.
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Die HyFaB-Forschungsfabrik soll den Übergang von der aktuell noch überwiegend handwerklichen Produktion zur industriellen Massenfertigung begleiten und beschleunigen. Der Fokus am ZSW liegt auf skalierbaren und serientauglichen Prozessen zur Komponentenherstellung sowie auf Fertigungsverfahren für den Stapelprozess.
Mit der HyFaB-Fabrik etabliert das ZSW eine offene Industrieplattform, um automatisierte Fertigungs- und Qualitätssicherungsverfahren, Fabrikabnahmetests und Inbetriebnahmen von Brennstoffzellen-Stacks zu erforschen. Darüber hinaus sollen auch Fachkräfte qualifiziert und Branchenwissen generiert werden. HyFaB gibt Orientierung beim Einstieg in die Brennstoffzellentechnologie und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung von Materialien, Komponenten und Fertigungsmaschinen.
Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg unterstützt das HyFaB-Projekt mit 10,4 Millionen Euro einen Neubau mit 3.300 Quadratmetern am ZSW-Standort Ulm in der Lise-Meitner-Straße 24. Die Bauarbeiten haben am 9. Februar 2021 offiziell begonnen, Richtfest wurde am 5. Oktober gefeiert. Aktuell laufen die Installationsarbeiten der Teststände und des Wasserstoffqualitätslabors HyLaB (Stand 07/2022).
Für die Erforschung der Brennstoffzellenstack-Herstellung wird ein weiteres Gebäude mit 3.000 Quadratmetern errichtet (HyFaB-2). Die Bauarbeiten des zweiten Gebäudeabschnitts starteten mit einem offiziellen Spatenstich mit Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die dem ZSW einen Förderbescheid in Höhe von 7,75 Millionen Euro für den Bau des HyFaB-2 Gebäudes übergab, am 23. Februar 2022.
Der HyFaB-2-Bauabschnitt ist fast fertig und soll im Juni 2023 in Betrieb genommen werden (s. Abb. unten links im Bild). In HyFaB-2 bietet das ZSW Unternehmen eine einzigartige Brennstoffzellen-Entwicklungslattform, die von der Produktion über die Testung bis hin zur Schulung Angebote für gemeinsame Projekte bereitstellt.
Das Vorhaben erhält „Sondermittel Wasserstoff für die HyFaB Forschungsfabrik Brennstoffzellen am ZSW in Ulm“ aus Mitteln der Europäischen Union zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihren sozialen Folgen und zur Vorbereitung einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft (REACT-EU) über das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2014-2020 in Höhe von 2.898.000 EUR. Die Zuwendung erfolgt im Bereich „Infrastruktur von wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen“ und wird mit dem Aktenzeichen EVI_2397400 geführt.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (MWAT) stellt die Mittel werden für die Beschaffung von Geräten und Apparaten zur Produktionsforschung eingesetzt, um Lücken im Anlagenbestand des ZSW zu schließen und alle Prozesse zur industriellen Stackfertigung entwickeln zu können: von der bildgebenden Analytik bis zur Stapelung von Brennstoffzellenstacks (eng. Stapel).