// Grüner Wasserstoff – Brücke zwischen Deutschland und Brasilien

Die Photovoltaik-Fassade fand großes Interesse

Eine Delegation aus Brasilien hat heute das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart besucht. In den Gesprächen ging es vor allem um das Thema grüner Wasserstoff. Brasilien ist aufgrund seiner geografischen und klimatischen Bedingungen ein vielversprechender Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff.

Zwischen dem ZSW und Brasilien bestehen bereits verschiedene Kooperationen auf Projektebene. Das ZSW unterstützt gemeinsam mit Partnern derzeit Brasilien bei der Entwicklung einer Wasserstoffstrategie mit dem Ziel, eine Wirtschaft für grünen Wasserstoff in Brasilien aufzubauen. Mit dem Projekt „H2Brasil – Grüner Wasserstoff in Brasilien“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) gefördert wird, sollen wichtige Impulse für die Entwicklung eines Marktes für grünen Wasserstoff gegeben werden.

 „Wir freuen uns, dass wir mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung einen international renommierten Partner bei diesem Projekt mit an Bord haben“, betont Rafael Lucchesi, Generaldirektor von SENAI National, der die zehnköpfige Delegation anführt. SENAI National ist eine privatwirtschaftlich organisierte Institution, welche in allen Bundesstaaten Institute unterhält, die sich unter anderem mit angewandter Forschung und Technologietransfer befassen.

Grüner Wasserstoff aus Brasilien könnte für die Transportbranche, in der Chemischen Industrie und in Raffinerien, der Lebensmittelindustrie sowie bei der Metall-, Zement- und Stahlproduktion eingesetzt werden. Auch verfügt Brasilien über die notwendige Infrastruktur, um einer der Hauptexporteure für grünen Wasserstoff zu werden. „Brasilien ist der wichtigste Handelspartner Baden-Württembergs in Südamerika. Mit einer Warenausfuhr im Wert von rund 1.211 Millionen Euro im Jahr 2020 nimmt Brasilien Rang 27 aller baden-württembergischen Exporte ein. Mit einer Wareneinfuhr im Wert von rund 609 Millionen Euro im selben Jahr belegt Brasilien Rang 35 aller baden-württembergischen Importe“, erklärt Ewald Stirner, Wirtschaftsrepräsentant von Baden-Württemberg in Brasilien, der die Delegation begleitet.

Maike Schmidt, Fachgebietsleiterin der Systemanalyse am ZSW, hob hervor, dass das ZSW bereits seit 2015 in der Green Silicon Studie mit Brasilien zusammenarbeitet, um eine nachhaltige Siliziumproduktion für die Photovoltaikindustrie in Brasilien aufzubauen. Das wäre mit zusätzlicher Wertschöpfung und der Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden, was auch ein wesentlicher Aspekt im aktuellen Projekt zur Entwicklung einer Wasserstoffstrategie ist.

Bei einem Rundgang durch das Labor stellte Tonja Marquard-Möllenstedt, Gruppenleiterin Elektrolyse im ZSW-Fachgebiet Regenerative Energieträger und Verfahren, die am ZSW entwickelten Elektrolyse- und eFuels-Technologien vor. Sie ging dabei auf den Technologiestand und die Herausforderung für den Markthochlauf ein. Die Gäste aus Brasilien zeigten sich vor allem an dem Elektrolyseur „Made in Baden-Württemberg“ interessiert, der als produktnaher Systemdemonstrator die Industrialisierung der Elektrolysetechnologie vorbereiten soll und ein erfolgreiches Beispiel für den Technologietransfer aus dem ZSW in den baden-württembergischen Mittelstand darstellt. Hier ergeben sich auch für SENAI interessante Anknüpfungspunkte, um in Brasilien ähnliche Projekte zu etablieren.

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